Betondruck 3L

3d-Druck

Fertiggestellt 2021
Kaltern

Eine Garage mit Orangerie für die Tante in Kaltern St. Nikolaus.
Einfühlsames Intergrieren in den bestehenden Hofraum, ein Raumschaffen durch Abgrenzen und Verbinden mit dem Bestand. Das skript-basierte Gestalten von perforierten Oberflächen in Anlehnung an die traditionelle Heustadelarchitektur.

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine, in den Hang gebaute Garage mit Orangerie. Durch die Positionierung im Abstand zum Bestandsgebäude konnte ein überdachter Hofraum geschaffen werden. Der Brunnen wurde bewusst an die Grundstücksgrenze gesetzt und markiert die Einfahrt.
Er wird so zum Treffpunkt und Kommunikationsmittelpunkt in der Nachbarschaft.
Die Orangerie sollte mit einer großen Fensteröffnung und einem fixen Sonnenschutz versehen werden, welcher zu jeder Jahreszeit reichlich Tageslicht in den Raum lässt, zugleich jedoch vor zuviel direkter Sonneneinstrahlung schützt. 
Die Herausforderung bestand darin, einen sich nicht verändernden Sonnenschutz zu schaffen, der dennoch auf den unterschiedlichen Sonnenstand und die verschiedenen Strahlungswinkel eingeht, um das ganze Jahr über und zu jeder Tageszeit genügend bzw. nicht zu viel Licht in den Raum zu lassen.
Der von uns entworfene 3D Druck besteht aus drei geskripteten Ebenen, die wie bei einem Stoffgewebe ineinander verwoben sind.
Die parameterbasierenden Ebenen lassen sich durch Eingabe der Position des Ortes und den damit verbundenen Sonnenstand im Laufe eines Jahres regeln, sodass die Form und die daraus resultierenden Öffnungen so verändert wurden, dass ein optimaler Lichteinfall entstand.       
Neben dieser innovativen parameterbasierten Formfindung wurde auch eine andere neue Möglichkeit des 3D-Betondruckes umgesetzt. 
Um das eigentlich flüssige Material in Form zu bringen, wird normalerweise eine Schalung benötigt. Freie Formen, vor allem verwobene Strukturen, sind nur begrenzt oder mit hohem Aufwand umsetzbar. Durch die hier angewandte "Webtechnik" gelingt es, dem sonst massiven Material eine leichte und frei formbare Erscheinung zu geben, die dem Innenraum als Teil der Architektur einen besonderen und neuen Charakter verleiht.

Photos: Jürgen Eheim

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